System #4,2001
Zwei Ebenen aus kleinen Elektromotoren bringen 400 Schnüre in Schwingung. Durch gegenseitige Berührung stören die
Schnüre sich permanent in ihrer Wellenbewegung. Manche verdrillen sich für kurze Zeit in einem unerwarteten Moment.
Elektromotoren, Draht, Schnüre, Netzgeräte
(l 1,5m, b 1,5m, h 3m)
System #3, Frei organisierte Felder, 2000
Die steuerungslosen elektrischen Antriebe bewegen sich langsam und unkontrolliert über zwei gegenüberliegende Metallplatten.
Sie sind am Anfang homogen verteilt und verbinden sich in einem Verdichtungsprozeß zu Clustern. Die Bewegung stagniert, die Cluster
driften in fast nicht wahrnehmbarer Geschwindigkeit. Die skulpturale Ordnung bildet sich selbstorganisiert und wird nur durch die am
Anfang gesetzten Bedingungen beeinflußt.
Elektromotoren, Magnete, Kabel Eisenblech, Netzgerät
(l 5m, b 5m, h 3,4m)
System #2, Elektromechanisches Netzwerk, 1999
Eine turbulente Oberfläche, deren Wellenbewegung durch die Schwungmassen kleiner Elektromotoren
und ihrer gegenseitigen Beeinflussung erzeugt wird. Was als immer wiederkehrendes Bewegungsmuster erscheint ist im Detail in seiner Dynamik
nicht vorhersagbar
Elektromotoren, Eisendraht, Gummibänder, Kabel, Netzgeräte
(l 6,6m, b 3,3m, h 4m)
System #1, Elektromechanisches Netzwerk, 1997
36 Elektromotoren steuern sich gegenseitig durch ineinander verschränkte Rückkopplungskreise. Trotz der gleichmä
ßigen Struktur ist die Aktivität dieses neuronoiden Netzwerkes völlig inhomogen und in seinem Verlauf unberechenbar.
Elektromotoren, Eisendraht, Kabel, Zwirn, Netzgerät
(l 1,1m, b 1,1m, h 2m)
Dipol, 2002
Energie wird unsichtbar, in Form von Wärme, von einem zur anderen Ende hin- und hertransportiert.
Dieser introvertierte Prozeß wird durch tropfenden Tau und Eintrübung des Wassers sichtbar.
Wärmetauscher, Kunststoffschlauch, Pumpen, Wasser, Netzgeräte, Steuerung
(l 7m)
Eispunnkt, 2010
Die Wandtafel aus Edelstahlblech wird mit Hilfe eines Kühlelements an einem Punkt auf unter 0º Celsius abgekühlt.
Die aus der Raumluft auskondensierende Feuchtigkeit schlägt sich als kreisförmiger Reif auf der Edelstahlfläche nieder.
Durch eine Mechanik wird das Kühlelement im Stundenrythmus hinter dem Edelstahlblech horizontal hin- und her bewegt.
Größe und Form der sichtbaren, vereisten Fläche sind von der Bewegung und den klimatischen Bedingungen
im Ausstellungsraum abhängig.
Edelstahl, Aluminium, Kühlelement, Elektromotoren, Mechanik, Steuerung, Netzgerät
(l 2,03m, h 0,33m, t 0,07m)
System #5, 2002
256 Metallfühler, in einem Quadratraster angeordnet, drehen sich schnell auf einer Wandtafel, angetrieben durch dahinter
angebrachte Motoren. Durch ihre Geschwindigkeit sind sie fast unsichtbar. Die Kreise ihrer Bewegung überschneiden sich leicht.
Durch die gelegentliche gegenseitige Berührung entstehen Geräusche, die willkürlich über die Wandtafel verteilt auftreten.
Diese Störung überträgt sich auf die benachbarten Fühler und setzt sich auf der Tafel fort. Das sichtbare
Erscheinungsbild ist völlig gleichmäßig. Die irreguläre Klangebene entsteht auf der selben Oberfläche, bleibt aber im
Verborgenen.
Elektromotoren, Federstahldraht, lackiertes Mdf, Netzgeräte
(b 1,65m, h 1,65m, t 0,1m)
Unit #1, 2004
Die Wandtafel besteht aus 255 Schaltern und einer Lampe. Diese leuchtet nur in einer Schaltkonstellation. Wird die Anordnung einmal verändert,
ist die Wahrscheinlichkeit 1 zu ca. 5,78x1076 die richtige Einstellung wiederzufinden.
Chromstahlblech, Schalter, Lampe, Kabel, Netzgerät
(l 0,8m x b 0,8m x d 0,04m)
Infinity Gear, 2005
Das Getriebe aus 64 Zahnrädern wird an beiden Enden mit jeweils einem Motor angetrieben.
Dessen Bewegung wird zur Mitte hin immer weiter untersetzt. Beide Motoren arbeiten gegeneinander.
Die hohe Untersetzung von 1 zu 532 (= ca. 2,33 x 1022) läßt das
Getriebe in der näheren Zukunft reibungslos funktionieren.Hochgerechnet wird es jedoch durch seine eigene Bewegung in ca.
1 Milliarden Jahren zum Stillstand kommen bzw. sich selbst zerstören.
Zu diesem Zeitpunkt wird das Getriebe schon lange nicht mehr existent sein.
Aluminium, Elektromotoren, Kunststoffzahnräder, Netzgerät
(h 28cm, b 5cm, d 4cm)
Domino, 2008
Die Dominos fallen in einer Lawine um und werden nach kurzer Zeit der Reihe nach wieder aufgestellt.
Beide Bewegungen liefern sich ein scheinbar endloses Rennen. Die eine ist frei,
die andere mechanisch erzwungen.
Buche, Sperrholz, mechanischer Antrieb, Steuerung, Kabel, Netzgerät
(d 2m, h 16cm)
Ein Meter, 2005
In dieser Studie wurden 100 Menschen aufgefordert, die subjektiv geschätzte Länge eines Meters auf einem Papierstreifen aufzuzeichnen.
Alle Einschätzungen wurden auf ein Zeichendiagramm übertragen. Der Unterschied zwischen dem größten und dem kleinsten
geschätzten Meter beträgt selbst fast einen Meter. Die Einheit Meter als Synonym für eine allseits bekannte und von jedem als
völlig objektiv beurteilte Größe wird hier durch ihre Schätzung zu einem Maß von Unschärfe im kollektiven
Bewußtsein umgedeutet.
Bleistift auf Papier, Glasscheibe (h 29,7cm, l 183cm)
Aufzeichnungsgerät Aluminium (l 21cm, h 10cm, b 8cm);
Glashaube, Sockel (h 1m)
100 Tasten, 2007
Eine Tastatur aus 100 gleichen Tasten ohne Aufschrift ist mit einem Zählwerk aus 100 einzelnen elektromechanischen Zählern verbunden.
Diese sind von der Tastatur aus nicht einsehbar und zählen die von den Ausstellungsbesuchern ausgeführten Tastaturbewegungen.
In einem weiteren Ausstellungsbereich hängen gezeichnete Diagramme, welche die Tastaturbewegungen früherer Situationen zeigen.
Aluminium, Taster, Zähler, Computerkabel, Netzgerät
(Tastatur: b 14cm, h 14cm, t 3cm; Zählwerk: b 25cm, h 14cm, t 5cm)
Din A4, 2007
Auf dem Deckel eines AluminiumgehŠuses ist ein Din A4 großer Ausschnitt einer Papierrolle zu sehen. Der Besucher wird aufgefordert, einen Punkt auf dem
Papierausschnitt zu markieren. Durch Knopfdruck verschwindet der Ausschnitt in der Maschine und ein neuer kommt zum Vorschein. Das Markieren
des Papiers ist ein Moment von Entscheidung in einer eigentlich unentscheidbaren Situation.
Aluminium, Elektromotor, Getriebe, Papierrolle, Steuerung, Kabel, Netzgerät, Sockel
(l 38cm, b 29cm, h 19cm, Sockelhöhe 81cm )
Differenz, negative Klangentwürfe, 2009/10
In einer Serie von 100 Zeichnungen wird ein handgezeichneter Kreis mit dem exakten, vom Zirkel gezogenen, verglichen und die
Differenz sichtbar gemacht. Es ist der Versuch, dem freihand gezeichneten, perfekten Kreis im Zuge dieser Serie möglichst nahe zu kommen.
Die entstehenden Zeichnungen dokumentieren, ob dies überhaupt möglich ist.
Die entstehende Wellenform kann als Klang gedacht, bzw. analog übersetzt, auch als solcher hörbar gemacht werden. Bei einem
perfekt freihand gezeichneten Kreis wäre nichts zu sehen, also auch nichts zu hören.
Bleistift auf Papier, Glas
(h 29,7cm, b 29,7cm)
Annäherung an das Faktische, Versuchsreihe, 2006
Aus einer unbestimmt großen Menge von Stahlkugeln wurden geschätzte hundert ausgewählt.
Nach einigen Versuchen wurde deutlich, daß die subjektiv als hundert empfundene Anzahl stets zu groß war.
Um ein besseres Schätzergebnis zu erzielen, mußten bewußt entgegen der Intuition weniger Kugeln auswählt werden.
Bleistift auf Papier, Glas, Stahlkugeln, Konsole.
( b 29,7cm, h 21cm)
Zeichensätze, zwei neue Ziffern für 10 und 11, 2010
a. alle Zeichen
b. ohne halbe Zeichen
c. ohne halbe und gebrochene Zeichen
d. ohne halbe und gebrochene Zeichen und ohne Ziffern
e. ohne halbe und gebrochene Zeichen, ohne Ziffern und ohne römische Buchstaben
f. ohne halbe und gebrochene Zeichen, ohne Ziffern, ohne römische Buchstaben und ohne griechische Buchstaben
Bleistift auf Papier, Glas.
(b 62cm, h 52cm)
Messuhr, 2007
Die gegenüberliegenden Wände des Ausstellungsraumes werden mit jeweils einer Stahlstange miteinander verspannt.
Eine zwischen die Stangen montierte Messuhr macht kleinste Bewegungen der Wände sichtbar.
Stahl, Aluminium, Messuhr.
(l 5,5mbzw. 6,3m)
Sequenzer #1, 2004
Mit Sequencer #1 wurde ein Gerät entwickelt, welches die Abfolge der Töne bei repetitiver Musik steuert.
Der Sequenzer arbeitet mit elektromechanischen Bauteilen auf der Basis einfachst möglicher Technik und wird über das Umstecken
von Kontakten auf einem Steckfeld programmiert. Obwohl die allgemeine Technikentwicklung völlig neue Ausdrucks- möglichkeiten bringt, zeigt
sie in manchen Fällen diese schon vorhandenen nur auf.
Sequenzer #1 ist ein bewußter Schritt zurück: Mit Technik die ähnlich schon vor 80 Jahren verfügbar gewesen wäre,
kann Musik programmiert werden, die damals zwar möglich gewesen wäre, aber nicht gedacht werden konnte.
Schallplatte, Magnetkontakte, Magnete, Elektromotor, Drähte, Leuchtdioden, Relais, Experimentierplatine, Netzgerät
System #6, 2002
Zwei Kugeln rotieren schnell um ihre Achse.
Sie hängen an dünnen Nylonschnüren, die von zwei Motoren angetrieben werden.
Sie beanspruchen den selben Raum und beginnen einen wilden Tanz.
Aluminiumkugeln, Nylonschnüre, Elektromotoren, Netzgeräte
(h 3m)
 
Atemgeräuschgenerator, 1999
Vier parallel laufende, zeitlich versetzte Atemgeräusche werden durch vier Mikrofone maschinell erzeugt.
Aquarium, Mikrofone, Verstärker, Lautsprecher, Getriebemotor
(l 1,4m, b 0,9m, h 0,9m)
 
Drei Stäbe, 1994
Die Holzstäbe schwingen langsam, von einem versteckten Motor angetrieben, in einer regelmäßigen und
dennoch zum Teil chaotischen Bewegung.
Holzstäbe, Gummibänder, Schnur, Elektromotor, Getriebe
(l 3,2 - 3,7m)
 
Block #2, 1995
3600 Fäden bilden einen Quader, der den Raum fast ganz ausfüllt. Die Struktur ist homogen aber ohne Ordnung.
Es wird ein Raumbereich beschrieben, in dessen Undurchdringlichkeit sich der Blick verliert.
Gazestoff, Baumwollfäden
(l 4m, b 2m, h 2,7m)
Block #1, 1995
105 Holzstäbe
(Variable Größe)
 
Aufblasbarer Raum, 1995
Klang: Michael Gross
Durch einen Luftstrom gesteuert verändert sich die Höhe des Raumes stetig, langsam und unvorhersehbar.
Verborgene Lautsprecher spielen bis zu zwölf computergesteuerte Sinustöne gleichzeitig in zufälliger Höhe, Länge und Anzahl.
Baumwollstoff, Ventilatoren, Kontrolleinheit, Synthesizer, Atari 1040st, Verstärker, Lautsprechersystem
(l 4,5m, b 3,2m, h 2,5m)